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Generation-Z - Hoffnung oder Albtraum?


Ist die Generation-Z unsere Hoffnung oder unser Albtraum?

Wir leben im massivsten Fachkräftemangel der gesamten Geschichte Europas. Unsere Politik bietet leider keine Lösungen an. Etwas zynisch könnten wir sogar behaupten, unsere Politik ist zum Thema Fachkräftemangel kompetenzbefreit. Wie in der Vergangenheit muss dieses Problem, die Wirtschaft allein lösen. 

 

Die Menschen in diesem Land sind sich so uneinig wie noch nie. Die Politik hat für eine gespaltene Gesellschaft gesorgt und hat sich so weit wie noch nie, in dieser Demokratie, vom Bürger entfernt. Da stellt sich die Frage, ist die Generation-Z, die große Hoffnung oder die große Enttäuschung für unsere Gesellschaft?


Wer gehört denn eigentlich zur Generation- Z?

Generation-Z

Hier ist sich die Wissenschaft, wie so oft uneinig. Einige beschreiben die Generation-Z als diejenigen, die nach 1995 geboren sind.

 

Andere Forscher verteidigen die Meinung, dass es diejenigen sind, die zwischen 1997 und 2012 geboren sind. In der täglichen Praxis, also in der Realität, fernab von den wissenschaftlichen Streits, hat es sich bewährt die Generation-Z in einem Cluster zwischen 1995 und 2015 zu betrachten.

 

Da an den zeitlichen Rändern eine Trennschärfe zur vorhergehenden und nachfolgenden Generation kaum maßgeblich ist. An den zeitlichen Rändern der Generationen, erleben wir eine Mischung zwischen den jeweiligen Generationsmerkmalen. Schauen wir uns zuerst die Kernaussagen der beiden großen Meinungs-Gruppen an.


Pro Generation-Z

Pro Generation-Z

Die Generation-Z ist einer Generation die viele sehr positive Aspekte in unsere Gesellschaft integriert.

  • Sie ist eine Generation, die schnell denkt und schnell lernt.
  • Sie hat ein sehr gutes Verständnis über Technologie und Trends.
  • Sie hat eine sehr enge und starke Vernetzung.
  • Sie ist besessen von den neuesten technologischen Entwicklungen und nutzt sie in ihrem täglichen Leben.
  • Sie ist eine sehr hart arbeitende Generation, die viel Energie und Investitionen in den Erfolg steckt.
  • Sie ist sehr motiviert, in Bezug auf Bildung, Karriere und Politik aktiv zu sein.
  • Sie ist eine sehr kreative und innovative Generation, die neue Ideen und Konzepte erfinden und umsetzen kann.
  • Sie ist stärker engagiert, achtsam und vernetzt als frühere Generationen.

 


Contra Generation-Z

Contra Generation-Z

Wo Licht ist, ist auch Schatten, auch die Generation-Z bringt einige eher unangenehme Eigenschaften mit in unsere Gesellschaft.

  • Sie leidet unter digitaler Angst und wird oft Cybermobbing-Opfer.
  • Sie gerät zu leicht in die Abhängigkeit von sozialen Medien.
  • Sie hat eine massive Abhängigkeit von W-LAN und „Akku“.
  • Sie neigt dazu, sich online, statt in der realen Welt zu treffen.
  • Sie ist bekannt dafür, dass sie nicht zuhört.
  • Sie ist eine Wohlstandsgeneration und hat unrealistische perspektiven der eigenen Zukunft.
  • Sie ist schlecht oder nur einseitig informiert und hat Probleme mit dem Lernen und Verstehen von komplexen Konzepten.
  • Sie hat oftmals schlechte Manieren und eine unangemessene gesellschaftliche Verantwortung.
  • Sie nutzt Vorbilder in Form von Influencer, anstatt sich positive Menschen in ihrem persönlichen Leben zu suchen.

 


Wie sieht die Realität aus?

Die Wahrheit liegt wahrscheinlich, wie bei so vielen Themen in der Mitte und wir dürfen keine der positiven oder der negativen Aussagen zu sehr in den Fokus rücken. Ich spreche täglich mit Unternehmern, Geschäftsführern personalverantwortlichen Menschen und natürlich auch mit Menschen der Generation-Z. Auch hier ist das Bild sehr differenziert. Es sind sogar geografische Unterschiede, sowie Unterschiede zwischen Urbanen und ländlichen Regionen erkennbar. Für jede Position lässt sich eine wunderbare Gegenposition finden und vielleicht werden einige Aussagen auch dem einen oder anderen Menschen der Generation-Z nicht gerecht. Dennoch hinterlässt die Generation-Z in weiten Teilen der Gesellschaft, insbesondere bei Arbeitgebern ein entsprechendes, oftmals kein positives Bild

 

Heute repräsentiert die Generation-Z etwas 26 % der Weltbevölkerung und übertreffen damit die Generation Millennials an Größe. In Deutschland beträgt der Anteil an der Gesamtbevölkerung nur circa 20 %. Sie leben und atmen Technologie und ihre Interaktionen finden zu großen Teilen offensichtlich nur online statt. Anders als alle Generationen zuvor, folgen sie extremen Trends und zeigen ein extremes Konsumverhalten. Darauf angesprochen wird dies jedoch stets verneint. Die Generation-Z sieht sich selbst als nachhaltige Generation, folgt jedoch dem Trend der Wegwerfgesellschaft stärker als alle anderen Generationen zuvor. 

 

Die Generation-Z wird zurecht als sehr schnelle Umsetzer für neue Technologien eingestuft. Technologieumfragen zeigen sehr deutlich, dass es eine loyale Community gibt, die sofort auf neue Trends anspringt. Die Generation-Z hat im Gegensatz zu den früheren Generationen einen enormen Expertenstatus in Sachen Technologie erlangt. Deswegen bevorzugt Sie es, Produkte und Services auf digitalen Marktplätzen zu erwerben, ohne ein Bewusstsein zu entwickeln, was dies für Konsequenzen für den stationären Handel hat.

 

Die Generation-Z unterscheiden sich bei beruflichen Interessen signifikant von früheren Generationen. Sie ist stärker an sozialen Unternehmen oder Organisationen, im Gesundheitswesen, sowie der Ernährungs- und Tech-Industrie interessiert. Für die Generation-Z gilt, dass sie nicht nur mit ganz neuen Technologien und Ideen aufgewachsen sind, sondern dass sie auch nicht dieselben Einstellungen gegenüber Berufswahl und Karriere haben, wie die Generationen zuvor. Hinzu kommt, dass die Generation-Z gerne ihren Leuchttürmen (Influencern) nacheifert. Sie verkennt dabei, dass diese Arbeit keine Wertschöpfung erbringt. Gleichzeitig kann dieser Einkommensmarkt für den einzelnen sehr lukrativ sein, es ist jedoch ein äußerst begrenzter Einkommensmarkt. Generation-Z sucht bei der Berufswahl in der Regel, eine Kombination aus Flexibilität und Sicherheit. Sie möchte eine innovative und erfolgreiche Karriere absolvieren und Erfahrung werden schnell, aber oberflächlich gesammelt. Sie verkennen dabei jedoch, das Erfahrungen auf jahrelanger Arbeit basiert. Viele suchen nach einer breiten Wissensbasis, um sich mehrere Optionen offen zu halten. Generalisten-Wissen ist in einigen Bereichen sehr sinnvoll, jedoch benötigten die Unternehmen heute sehr häufig tiefgreifendes Spezialisten-Wissen. 

 

Werden diese Phänomene miteinander gekoppelt, erklärt es sich gut, warum die Generation-Z hervorragend gebildet ist aber scheinbar über kaum echte Umsetzungskompetenz verfügt. Sie haben es schlichtweg nicht gelernt Wissen in Produktivität zu verwandeln. Intellektuelle Kompetenzen sind sehr wichtig, ohne Erfahrung und Umsetzungskenntnisse sind sie jedoch wertlos. Wir sehen die Generation-Z in vielen Bereichen sehr politisch interessiert. Leider wendet die Generation-Z auch hier dasselbe Fehlerbild, der intellektuellen Oberflächlichkeit, bei mangelnder Realitätsorientierung an. Sie folgen Ideologien, da diese vermeintlich einen intellektuellen und wissenschaftlichen Hintergrund haben. Viele dieser Ideologien sind jedoch nur Forderungen, ohne die Bereitschaft zu besitzen über einen realistischen Lösungsweg nachzudenken und diesen umzusetzen. So umgibt sich die Generation-Z, sehr schnell mit apokalyptischen Endzeitszenarien und lässt sich immer weiter in diesen Strudel hineintreiben. Das ist der Grund, warum die Generation-Z zusätzlich den Beinamen „Generation Schneeflöckchen“ trägt. Dabei können Lösungen sehr einfach und auch greifbar sein, wenn man auf eigene oder durch andere gemachte Erfahrungswelten zurückgreift. 

 

Darauf angesprochen erleben wir häufig einen gewissen Unwillen, sich tief in eine Materie einarbeiten zu wollen. Dies spiegelt wahrscheinlich das Bild in der digitalen Welt wider. Wo mit gefährlichem Halbwissen gut mitargumentiert werden kann. Wenn es plötzlich an Umsetzungskompetenz oder Erfahrung fehlt, kann man sich in der digitalen Welt einfach und problemlos zurückziehen und die Diskussion verlassen. Dieses antrainierte Verhalten aus der digitalen Welt, ist leider kontraproduktiv für die reale Wirtschaftswelt. Viele Unternehmer, Führungskräfte und Personalverantwortliche bestätigen genau dieses Verhalten, als ein Verhalten, das diese Generation Maßgeblich prägt!


Was kann die Arbeitswelt für die Generation-Z tun?

Für die Generation-Z spielen zusätzliche Entwicklungsmöglichkeiten und Dynamik in der Berufswahl eine Schlüsselrolle. Werteorientiertes Arbeiten und eine flexible Work-Life-Balance werden immer wichtiger. Dies liegt oft im Widerspruch zu den Arbeitsmodellen, die die Arbeitgeber heute bieten können. In einem Schichtbetrieb Homeoffice zu ermöglichen oder den Schichtbetrieb in Teilzeit durchführen zu können, ist in vielen Fällen nicht möglich. Hier benötigt es mehr Kompromissbereitschaft von beiden Seiten. Nicht jeder Arbeitsplatz kann sich nach den individuellen Zeitbedürfnissen jedes Mitarbeiters richten.

 

Mehr denn je suchen junge Berufstätige nach stabilen Einkommensquellen, gleichzeitig haben sie oftmals aufgrund ihrer insgesamt guten Ausbildung vollkommen falsche Vorstellungen von Gehaltsstrukturen, die der normale Mittelstand zahlen kann. 

 

Die Arbeitgeber dürfen sich jedoch deutlich besser aufstellen. Es wird eine Kombination aus einer modernisierten Arbeitswelt und einem zielgerichteten und flexiblen Prozessansatz benötigt, um sich schnell an technologische Trends angepassen zu können. Gerade der Mittelstand hat hier massiven Nachholbedarf. In vielen Berufen ist eine freie Arbeitsort- und Arbeitszeitwahl möglich. Beim Werben um die Generation-Z müssen hier neue Arbeitskonzepte erdacht und umgesetzt werden.

 

Wenn die Arbeitgeber verstehen, dass notwendige Anpassungen unserer Arbeitswelt in Wirklichkeit Optimierungen sind, wenn die Generation-Z versteht, dass die Welt nicht nur auf sie gewartet hat, sondern das sie Leistungen erbringen müssen, die notwendig sind, rücken wir in der zukünftigen Arbeitswelt näher zusammen und werden gemeinsam erfolgreich. 

 

Wenn wir gemeinsam die Arbeitswelt so entwickeln, dass alle Bedürfnisse nach notwendigen Kompromissen umsetzbar sind, werden wir mit der Generation-Z kritische Denker, breit orientierte Entscheidungsträger und mutige Führungskräfte entwickeln.

 

Von der Idee des Employer-Branding, wie es die Konzerne umsetzen können, kann der Mittelstand nicht profitieren. Wir benötigen andere Konzepte. Wir brauchen die echte und uneingeschränkte Arbeitsplatz-Attraktivität. 

 

Wenn Sie dazu Fragen haben, dann freue ich mich, wenn Sie meinen nächsten Artikel lesen oder Sie sich einfach bei mir melden.


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